Umlarven
Weiselnäpfchen
Zuchtrahmen
Verschulung
Ableger
Standortwechsel
gezeichnete neue Weisel
Muttervolk
Als Weisel bezeichnet der Imker die Bienenkönigin. Sie ist die einzige weibliche Biene, die Eier legen
kann. Sie ist daher für den Fortbestand eines Volkes von großer Bedeutung. Genetisch ist die Weisel
im Prinzip nichts anderes als eine normale Arbeitsbiene. Der Imker hat daher die Möglichkeit, eine
bis zu 3 Tage junge Larve aus einem guten Muttervolk zur Königin zu machen.
Dazu entnimmt der Imker die jung Larve aus einer Brutzelle einer Arbeiterin, die kleiner ist als eine
männliche Zelle (Drohnenzelle) und setzt diese in ein künstliches Weiselnäpfchen, daß in Form und
Größe einer Brutzelle für Königinnen entspricht. Setzt man nun dieses Zuchnäpfchen in ein
weiselloses Volk, so ziehen die Bienchen aus dieser Larve eine Königin heran.
Im Prinzip ist das in der Natur genau der gleiche Vorgang. Wenn die Weisel aus irgend einem Grund
verloren geht, dann ist das Bienenvolk in der Lage, sich selbst aus jungen Larven eine neue Königin
zu ziehen. Der Imker nutzt diese Eigenschaft zur Vermehrung seiner Völker oder zum Ersatz alter
Weiseln.
Im Frühjahr (Mai) entnimmt der Imker aus seinen Wirtschaftvölkern einige mit Bienen besetzte
Brutwaben und setzt diese in einen leeren Kasten, Beute genannt. Der so genannte Sammelbrut-
ableger ist weissellos und entwickelt sehr schnell den Drang, sich eine neue Königin heranzuziehen.
In diesen Ableger hängt der Imker nun seine Weiselnäpfchen, in der er geeignete Larven eingesetzt
hat (Umlarven). Der Zuchtrahmen wird schnell von den Bienen angenommen und die Näpfchen
werden mit Wachs zu Weiselzellen herangezogen und mit Gele Royal gefüllt. Nach 8 Tagen wird die
Weiselzelle verdeckelt und dann vom Imker mit einem Käfig geschützt (Verschulung).
Nach weiteren 8 Tagen schlüpft die neue Königin und wird mit Bienen aus dem Zuchtvolk in einen
neuen Ablegerkasten gesetzt und an einen anderen Standort gefahren. Nach weiteren 10 Tagen
macht die neue Chefin einen Begattungsflug und beginnt als bald mit der Eiablage. Wenn alles
geklappt hat, wird der neuen Weisel ein buntes Plättchen auf den Brustpanzer geklebt (gezeichnet).
Anhand der Farbe der Zeichnung ist das Geburtsjahr der Weisel zu erkennen, z.. blau für 2010. Das
neue Jungvolk wird nun gefüttert und kann im Folgejahr schon als Wirtschaftsvolk eingesetzt werden
- sofern es sich gut entwickelt und seinen ersten Winter übersteht.